Vorauszuschicken ist: Bei günstigen Wohnungen bzw. für den sozialen Wohnbau insgesamt liegen große Ressourcen in der Überprüfung, ob geförderte Wohnungen auch tatsächlich als Hauptwohnsitz genutzt werden. Damit würde zusätzliches Wohnungsangebot für Junge und Jungfamilien entstehen, denn bereits im Rahmen der Mikrozensus-Erhebung 2011 wurden rund 15 Prozent der Wohnungen in Wien – das sind immerhin bis zu 150.000 Wohnungen–als ungenutzt erhoben!
Das heißt aber nicht, dass diese zumeist sehr günstigen Wohnungen leer stehen, sondern sie werden nur gelegentlich genutzt oder anderen zur Verfügung gestellt oder einfach aufgehoben. Aber: Diese günstigen Wohnungen fehlen vor allem für junge Menschen und deren Familien!
Klar ist somit: Die sogenannte Bedarfsprüfung im sozialen Wohnbau würde dieses Problem der Fehlbelegung beseitigen und zu höherer sozialer Treffsicherheit führen. Wenn die Wohnungen fair belegt werden, dann reichen 60 Prozent des sozialen Wohnbaus in Wien sicherlich aus, um das unterste Einkommens-Viertel der Einwohner zu versorgen. Darüber hinaus bleiben im sozialen Wohnbau noch genügend Wohnungen für die notwendige Durchmischung mit dem Mittelstand.
Die Bedarfsprüfung – vor allem im sozialenWohnbau – ist also einGebot der Stunde, das es im Interesse der jungen Wohnungssuchenden und ihrer Familien zu berücksichtigen gilt.
INFORMATIONEN
Michael Pisecky
Obmann der Fachgruppe der Immobilientreuhändler in der Wiener Wirtschaftskammer
Kontakt unter: Tel.:+43 590 900 5522
E-Mail: immobilienwirtschaft@wko.at
Web: wkimmo.at