Wien braucht im Wohnbau eine Änderung der Flächenwidmung – die derzeit gültige stammt aus den 1980erJahren. Da ist man von einer schrumpfenden
Bevölkerungszahl ausgegangen. Eine Änderung muss dazu führen, die bestehende Infrastruktur besser für „Nachverdichtung“ zu nutzen, anstatt auf ehemaligen Industrie-Arealen oder auf der grünen Wiese zu bauen.
Die Nachverdichtung ist ein gutes Beispiel, wo sich die alte Flächenwidmung als nachteilig erweist. Statt im Bestand bzw. im Altbau die Möglichkeiten zum nachträglichen Ausbau zu nutzen, liegt bei Neubauten seit Jahren der Fokus auf der grünen Wiese. Und das geschieht, obwohl sich die Erkenntnis, dass Nachverdichtung sinnvoll ist, durchgesetzt hat, aber in Wien fehlen zur Umsetzung die geeigneten Instrumente.
Wien hat zwar auf politischer Ebene eine Reihe von Zielen beschlossen: Sparsamer Umgang mit Grund und Boden; CO2-Reduktion durch Sanierung; Begrünungen. Diese Ideen werden aber kaum umgesetzt, weil die Flächenwidmung und Bauordnung immer noch auf das überholte Ziel einer Ausdünnung der Stadt abstellen.
Daher ist die Überarbeitung der Flächenwidmung für eine Stadt mit zwei Millionen Einwohnern das Gebot der Stunde. So werden Nachverdichtung und Neubau, insbesondere solcher für Jungfamilien, in einer wachsenden Stadt leichter möglich.
INFORMATIONEN
Michael Pisecky
Obmann der Fachgruppe der Immobilientreuhändler in der Wiener Wirtschaftskammer
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