Heuer Rekordjahr an Fertigstellungen

Der WKÖ-Fachverband Immobilien und Exploreal präsentierten den „Ersten Österreichischen Neubaubericht“. Nun liegen bundesweite Kennzahlen von Bauträgerprojekten aus den Jahren 2020 bis 2022 für den Neubauwohnungsmarkt vor.
Heuer Rekordjahr an Fertigstellungen
© IMMY

Mit dem „Ersten Österreichischen Neubaubericht“ präsentierten der Fachverband der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und Exploreal kürzlich erstmals aktuelle Zahlen zu allen landesweiten Neubauprojekten. Bereits 2019 hatte der Fachverband mit Exploreal „Wohnbauprojekte in der Pipeline für Wien“ vorgestellt, die sukzessive um Bundesländer erweitert wurde. „Mittlerweile konnte die Bauträgerdatenbank österreichweit ausgebaut werden. Dies ist für Bauträger wichtig, um über Lage, Projektart und Zeitpunkt der Umsetzung zu entscheiden“, erklärte Fachverbandsobmann Georg Edlauer.

Jährliche Updates geplant

Nicht nur für die heimischen Bauträger, sondern für alle Firmen in der Immobilienwirtschaft ist die Studie ein unverzichtbares Tool, so der stellvertretende Fachverbandsobmann Michael Pisecky, der bei der Präsentation ergänzte: „Durch jährliche Updates soll in Zukunft auch längerfristig die österreichweite und regionale Entwicklung im Wohnbau sichtbar gemacht werden.“ In der Erhebung wurden Neubauprojekte ab fünf Einheiten beziehungsweise Dachgeschoßausbauten ab drei Einheiten analysiert. Fachverbandsobmann-Stellvertreter Gerald Gollenz unterstrich: „Was bis dato auf einzelne Bundesländer angewendet werden konnte – nämlich ein Vergleich der Bauleistungen und der entsprechenden Projekte –, kann jetzt auf ganz Österreich umgelegt werden. Hier gibt es einige interessante Unterschiede.“ Edlauer erläuterte: „Neben der Erhebung der Volumina und der Markttransparenz war es unser Ziel, die Charakteristika und Unterschiede der einzelnen Bundesländer darzustellen.“

138.600 Wohneinheiten wurden und werden 2020 bis 2022 errichtet. Im Vergleich zu 2020 und 2021 werden heuer in Österreich mit rund 51.500 Wohneinheiten um rund 18 Prozent mehr Fertigstellungen erwartet. „Wir haben heuer den Peak an Wohnbauten in Österreich erreicht“, sagte Gollenz. Von den errichteten Wohnungen entfallen 41 Prozent auf Wien. Damit liegt die Bundeshauptstadt zwar prozentuell vorne, bezogen auf die Bevölkerung pro tausend Einwohner wird allerdings in Eisenstadt und Graz – Wien liegt an dritter Stelle - am meisten gebaut. Teilweise auch zu viel, wie Pisecky meinte: „Während in den meisten Bundesländern die Wohnbauproduktion nur leicht über oder gleichauf mit der prognostizierten Haushaltsentwicklung liegt, übersteigt sie in Wien und in der Steiermark die Haushaltsentwicklung um ein Vielfaches.“

61 Prozent von gewerblichen Bauträgern

„Der Vergleich zwischen gemeinnützigen und den privaten Wohnbauträgern fällt eindeutig zu Gunsten der Privaten aus“, berichtete Alexander Bosak, Gründer und Geschäftsführer Exploreal. Österreichweit werden 61 Prozent der Wohneinheiten von gewerblichen Bauträgern errichtet, für 39 Prozent zeichnen gemeinnützigen Bauträgern verantwortlich, wobei es bundesländerweise Unterschiede gibt. So werden etwa im Burgenland 84 Prozent von gemeinnützigen Bauträgern errichtet, während in Vorarlberg 78 Prozent der Wohneinheiten von gewerblichen Bauträgern errichtet werden.