Pisecky: Bestellerprinzip wird tausende Arbeitsplätze vernichten

Der Obmann der Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Wien, KommRat Michael Pisecky, reagiert auf die heute vorgestellten Vorschläge der Bundesregierung zum Bestellerprinzip bei der Maklerprovision.
Pisecky: Bestellerprinzip wird tausende Arbeitsplätze vernichten
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Wien (OTS) - Der Obmann der Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Wien, KommRat Michael Pisecky, reagiert auf die heute vorgestellten Vorschläge der Bundesregierung zum Bestellerprinzip bei der Maklerprovision. Vor allem in Hinblick auf den Wiener Wohnungsmarkt mit seinem hohen Anteil an Mietwohnungen warnt Pisecky vor einem solchen Schritt. Er erweist dabei auf die negativen Erfahrungen, die mit dem Bestellerprinzip schon in Deutschland gemacht worden sind.

„Die geplante Streichung der Mieterprovision wird tausende Arbeitsplätze vernichten und nimmt hunderten Immobilienmaklerunternehmen die Existenz. Die Vermieter werden Makler künftig nicht kostenpflichtig beauftragen, denn für sehr gefragte und vor allem für gesetzlich preisgeregelte Wohnungen wäre das nicht kostendeckend. In Wien betrifft das über 70 Prozent der gewerblichen Mietwohnungen“, verweist Pisecky auf Folgen des Bestellerprinzips. Makler werden künftig nicht mehr beauftragt.

Bestellerprinzip bringt rechtliche Unsicherheiten

Pisecky weist auch auf weitere Folgen des Bestellerprinzips hin: „In Deutschland, wo das Bestellerprinzip bereits eingeführt worden ist, wurde damit auf Schutz und Sicherheit der Konsumenten verzichtet. Das geschah für einen Quick Win, mit dem die Mieter aber tatsächlich verlieren. Das wollen wir in Österreich nicht.“

Bestellerprinzip führt zu illegalen Ablösen – der Neumieter zahlt mehr als bisher

In Deutschland ersparen sich die Mieter zwar nun die Provision, finden aber immer schwerer Wohnungen. Über Nacht sind mit Einführung des Bestellerprinzips sofort 40 Prozent des Wohnungsangebotes von den öffentlich zugängigen Internetportalen verschwunden! Auch verlieren die Mieter den rechtlichen Schutz, weil sie nicht mehr von professionellen Maklern betreut werden, sondern in vielen Fällen direkt mit den Vormietern verhandeln. Denen müssen sie dann oft illegale Ablösen bezahlen, um zu einer Wohnung zu kommen, wie das in Deutschland nunmehr passiert! Der Vermieter hat keine Kosten und keine Leerstandzeit, der Altmieter freut sich, der Neumieter zahlt mehr als bisher.

Pisecky: „Im Gegensatz dazu sorgen in Wien die Makler für ausreichend Transparenz, Objektivität und Qualität. Um die besten Wiener Immobilienmakler erkennen zu können, gibt es für Wohnungssuchende zwei wesentliche Qualitätsmerkmale: 1. den IMMY-Preis für qualitätsgeprüfte Makler und 2. die optisch einem Ausweis ähnliche Immobiliencard.“ Mehr Infos dazu auf www.immy.at und im Konsumentenbereich auf www.immobiliencard.at .

Alternative zum Regierungsvorschlag

„Der Fachverband hat im Herbst ein Alternativmodell präsentiert. Wir haben mehrfach, seit Jahren auf die Konsequenzen des Bestellerprinzips hingewiesen. Unsere Argumente wurden ignoriert und wir sind seit Monaten nicht mehr in die Gespräche einbezogen worden“, beklagt Pisecky.

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Fachgruppe Wien der Immobilien- und Vermögenstreuhänder
Mag. Rudolf North MBA
Tel: 01/514 50 – 3762
Mail: rudolf.north@wkw.at