900 Vorsorgewohnungen werden 2021 in Wien verkauft. Warum diese Anlageform nach wie vor beliebt ist, liegt einerseits an den günstigen Finanzierungskonditionen, andererseits mangelt es an alternativen Anlagemöglichkeiten. Doch was muss eine Wohnung können, um zur Anlage gekauft und gut vermietet zu werden? „Sie muss über einen intelligenten Grundriss verfügen“, sagt Karina Schunker, Geschäftsführerin von EHL Wohnen. Generell sinkt die Größe der Vorsorgewohnungen, Es werde eher nach Zimmeranzahl gekauft: Zweizimmerwohnungen seien 35 bis 45 Quadratmeter groß, Dreizimmerwohnungen bis zu 65 Quadratmeter. Der durchschnittliche Gesamtkaufpreis hingegen liegt heuer laut EHL Immobilien bei 245.000 Euro, ein Anstieg um 10.000 Euro gegenüber dem Vorjahr. Das Ausmaß der Teuerung hängt jedoch stark von der Lage der Immobilien ab.
Der Quadratmeterpreis im Vorsorgesegment dürfte 2021 um 8,8 Prozent auf im Schnitt 4.850 Euro (2020: 4.454 Euro) weiter kräftig zulegen, erwartet EHL Immobilien. Dies sei auch auf die gestiegenen Bau- und Materialkosten zurückzuführen. Da die Mieten moderater steigen als die Kaufpreise, konkret „lediglich“ im Ausmaß der Inflation, schwächt das die Renditen. Diese liegen den Angaben zufolge aber immer noch bei etwa 3,2 Prozent.
Eine Immobilienpreisblase wie zuletzt die Nationalbank (OeNB) und die FMA befürchtet haben, sieht die EHL-Managerin nicht. „Wir sehen, dass tatsächlich Kapital am Markt vorhanden ist und die Käufer über genügend Eigenmittel verfügen“, so Schunker im Hinblick auf Vorsorgewohnungskäufer. Doch auch bei Eigennutzern sei von einer Eigenkapitalquote von 20 bis 30 Prozent auszugehen. Banken seien bei der Kreditvergabe „nach wie vor restriktiv und checken die Einkommensverhältnisse und Sicherstellungen“, so die Expertin. Die Käufer von Vorsorgewohnungen sind laut Karina Schunker zunehmend jüngere Menschen, die für die Pension vorsorgen wollen. 2020 wurde der Bau vieler neuer Wohnungen bewilligt, diese kommen in den nächsten beiden Jahren auf den Markt. Die Zahl fertiggestellter Neubauwohnungen wird ab 2023 jedoch deutlich geringer ausfallen.