Wiesflecker: Treffsicherheit beim sozialen Wohnbau muß verbessert werden

Immobilienexperten schlagen der Stadt Maßnahmen im Wohnbau für mehr soziale Ausgewogenheit vor

Wien (OTS) - „Es braucht in Wien endlich eine Anpassung der Kriterien und der Einkommensgrenzen, mit denen man zu Wohnungen im sozialem Wohnbau kommt“, das verlangt der stellvertretende Obmann der Fachgruppe Wien der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer, Mag. Karl Wiesflecker, von der künftigen Wiener Stadtregierung. Wiesflecker ist Berufsgruppensprecher der Immobilienverwalter in der Fachgruppe. 

Die soziale Treffsicherheit des so genannten sozialen Wohnbaus gilt schon länger als unzureichend. Beim Bezug einer Wohnung sind die Einkommensgrenzen so großzügig bemessen, dass über 80% der Bevölkerung diese erfüllen. Dem gegenüber stehen aber, darauf weist Wiesflecker hin, Hürden, die für Wenigverdiener nur schwer zu überwinden sind: das sind Baukostenzuschüsse, langjährig gleicher Wohnsitz in Wien, oder der Nachweis stabiler Verhältnisse.  

„Daraus ergibt sich die paradoxe Situation, dass sozial schwache Schichten zu einem hohen Prozentsatz – nämlich über 50% des untersten Einkommens-Quartils - nicht im sozialen Wohnbau, sondern in privaten Mietverhältnissen wohnen“, appelliert Wiesflecker an einen sozialen Zugang bei der Wohnungsvergabe für dieses untere Einkommens-Quartils. „Schon in den 1990er Jahren (so z. B. bei der Wohnbauenquete 1991) wurde mit Zahlen belegt, dass die wirklich sozial Schwachen nicht in den sozialen Wohnbau hineinkommen. An diesem Problem hat sich bis heute nichts geändert,“ zeigt Wiesflecker auf.  

Wer es sich leisten kann, braucht keinen sozialen Wohnbau und soll sich am freien Wohnungsmarkt umschauen

Gleichzeit, so der Kammerfunktionär, gehören die in Wien sehr hohen Einkommensgrenzen für den Bezug von Wohnungen aus dem sozialen Wohnbau gesenkt. Diese hohen Einkommensgrenzen lassen jedenfalls den Verdacht der Klientelpolitik aufkommen. „Mit der Senkung der Einkommensgrenzen soll dafür gesorgt werden, dass sich die, die es sich leisten können, am freien Wohnungsmarkt umschauen und die Stadt die wirklich sozial Bedürftigen, und junge Familien mit Wohnungen versorgen kann“, verlangt Wiesflecker von der neuen Stadtregierung mehr Ausgewogenheit beim sozialen Wohnbau und ein Überdenken der Zugangskriterien. 

Rückfragehinweis:

Fachgruppe Wien der Immobilien- und Vermögenstreuhänder
Mag. Rudolf North MBA

Tel: 01/514 50 – 3762 

Mail: rudolf.north@wkw.at 

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